Podiumsdiskussion „Kasseler Klimakrisengespräch“ am kommenden Donnerstag!

Donnerstag, 15.08.
19 Uhr Eintritt frei, 19:30 Uhr Beginn
ASL-Neubau (Universitätsplatz 9)

diesen Monat gilt es, der Stadtpolitik auf den Zahn zu fühlen: sieht sie endlich die Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe höchster Priorität an? Dazu gibt es am Donnerstag, 15.8. die Gelegenheit: Ab 19:30h (Eintritt frei, ab 19 Uhr) wird im ASL-Neubau (Universitätsplatz 9, Campus Holländischer Platz) in einer Podiumsdiskussion über die Klimakrise und das Klima-Ultimatum (s.u.) diskutiert.Das „Kasseler Klimakrisengespräch“ wird mit zwei kurzen Input-Vorträgen von Prof. Ernst (Center for Environmental Systems Research) zur Klimakrise und Prof. Hoffmann (Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik) zu lokalen Klimaschutzmaßnahmen eingeleitet. Anschließend wird ein Podium mit Vertreter*innen der Kasseler Stadtpolitik und des Klima-Ultimatums über das diskutieren, was in Kassel getan werden kann und muss. Als Publikum könnt ihr schließlich konkrete Fragen an das Podium herantragen.Wir laden alle Menschen herzlich ein, zur Veranstaltung zu kommen, und so gemeinsam die Bedeutsamkeit des Themas hervorzuheben. Holt euch gern Plakate und Flyer noch im Umwelthaus ab oder druckt es direkt selbst () und leitet diese Mail an Freund*innen weiter! Bitte auch auf Facebook breit einladen!

Die Dramatik der Klimakrise wird immer deutlicher: Kipppunkte des Klimasystems kommem immer näher, nach deren Überschreiten ein katastrophaler Klimawandel unumkehrbar wird. Daher hat ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis die Stadt Kassel Anfang Juli dazu aufgefordert, nach all den Papiertigern endlich ein radikales Klimaschutzkonzept mit umfangreichen Sofortmaßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Ebenso wie die Podiumsdiskussion wurde es von Extinction Rebellion Kassel, Klimagerechtigkeit Kassel und FridaysForFuture Kassel getragen.

Die wichtigsten Forderungen:

  • 10 % Emissionsreduktion durch Sofortmaßnahmen bis Ende 2020;
  • ein klimagerechtes 1,5-Grad-Ziel heißt Klimaneutralität 2030 für Kassel – dafür braucht es sofort äußerst ambitionierte Ziele in allen Sektoren;
  • aber auch Kontrollmechanismen wie einen „Kasseler Klimarat“ mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie eine regelmäßige und umfassende Berichtspflicht durch die Stadt.

Das gesamte Klima-Ultimatum zum Nachlesen.

Mittlerweile haben bereits 32 Organisationen von Scientists for Future Kassel bis zur katholischen Kirche Kassel-Hofgeismar den Forderungskatalog unterzeichnet – der Druck auf die bislang leider weitgehend untätige Stadtpolitik steigt!

Nächster Prüfstein: Am 26.8. plant die Stadtverordnetenversammlung (StaVo) den Klimanotstand auszurufen. In diesem Beschluss hat die StaVo die Möglichkeit, den Magistrat mit der Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzepts zu beauftragen, welches die Anforderungen des Klima-Ultimatums erfüllt – oder weiterhin weitgehende Lippenbekenntnisse abzugeben. Sollten bis Ende August keine weitreichenden Maßnahmen seitens der Stadt angestoßen werden, wird der Druck durch zahlreiche Protestaktionen noch einmal deutlich erhöht: in jedem Fall ist für den Freitag, 30. August bereits eine große Critical Mass mit Klimabezug angekündigt (kommt mit euren Rädern dann um 18 Uhr zum Fridericianum). Haltet auch im September eure Augen und Ohren offen!


Dazu auch unsere heutige Pressemitteilung:

Klimagruppen laden Stadtpolitik zur Podiumsdiskussion

Die Klimakrise ist in den letzten Monaten zum dominierenden politischen Thema in Deutschland geworden. Doch wie wollen die Fraktionen im Kasseler Rathaus dieser Krise begegnen? Die drei Kasseler Klimagruppen Fridays For Future, Extinction Rebellion und Klimagerechtigkeit Kassel (KligK) laden hierfür zu einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, den 15. August, ab 19:30 Uhr im ASL-Neubau (Universitätsplatz 9) ein. Nach Kurzvorträgen von Prof. Andreas Ernst (CESR) und Prof. Clemens Hoffmann (Fraunhofer IEE) diskutieren beim Kasseler Klimakrisengespräch Vertreter*innen der Fraktionen SPD, CDU, Grüne und Linke mit Sprecher*innen der Klimagruppen über Wege, wie die Stadt Kassel Klimaneutralität erreichen kann. Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

„Wenn wir zurückblicken, sehen wir zahlreiche wohlklingende Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung,“ kommentiert Arvid Jasper von Klimagerechtigkeit Kassel. Schon 1991 erfolgte ein Bekenntnis zur Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2010, diesen März wurde außerdem die weitreichende Energiewende-Charta Nordhessen unterzeichnet. „Das Problem dabei ist,“ stellt Jasper ernüchtert fest, „dass die Stadtverwaltung sich bislang an die politischen Beschlüsse augenscheinlich keineswegs gebunden fühlt.“ Denn neben der Installation einiger Windräder sei bislang äußerst wenig für den lokalen Klimaschutz passiert. Sämtliche der weitreichenden Klimaschutzziele wurden verfehlt. Daher soll die Podiumsdiskussion unter anderem auch dazu dienen, der Stadtpolitik „einmal auf den Zahn zu fühlen, wie sie das endlich ändern will“, wie Gregor Anselmann von Extinction Rebellion Kassel sagt.

Parallel laufen in der Stadtpolitik die Vorbereitungen für die Ausrufung des Klimanotstands. Allerdings bleibt dieser weit hinter anderen ähnlichen Initiativen zurück. So hat sich die Stadt Marburg Ende Juni dazu bekannt, bereits bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Denn alle bislang vorgesehenen Maßnahmen und Planungen würden auf allen Ebenen nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Ähnlich weitreichende Forderungen wurden der Stadt Kassel Anfang Juli in einem Klima-Ultimatum präsentiert. Zentraler Bestanteil war dabei das sogenannte Klimakrisen-Maßnahmenpaket, welches mittlerweile von 32 Unterstützer*innen-Organisationen vom Dekanat der katholischen Kirche Kassel-Hofgeismar bis hin zu den Scientists for Future Kassel unterstützt wird. „Immer mehr Menschen spüren die Wichtigkeit und katastrophale Dringlichkeit der Klimakrise, Hunderttausende sind bundesweit auf den Straßen. Gemeinsam mit den Stadtpolitiker*innen gilt es nun auszuloten, wie wir aus dieser Zukunftsangst heraus endlich zu weitreichender Handlung kommen können,“ stellt Anselmann klar.

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