Fakten über Erdgas

Hier findet ihr 24 Infos, warum wir raus aus dem dreckigen Erdgas müssen, weshalb KligK gegen Wintershall Dea arbeitet und was es für eine gute Zukunft braucht.

Warum Erdgas scheiße ist

Am 20.11.22 endete die Weltklimakonferenz COP27. Das Ergebnis: deprimierend. Nicht einmal auf den Ausstieg aus Erdgas und Öl konnten sich die Staaten einigen. Dafür mit vor Ort: mind. 636 fossile Lobbyist:innen.Klimagerechtigkeit müssen wir von unten erkämpfen!


Erdgas besteht aus Methan. Ein Treibhausgas, das sich zwar schneller in der Atmosphäre abbaut als CO2, aber viel stärker wirkt: Über 20 Jahre betrachtet ist es 83-mal so klimaschädlich. Erdgas ist wegen Methan-Lecks bei Förderung und Transport ähnlich klimaschädlich wie Kohle!


Immer mehr Gas wird durch Fracking gefördert. Dabei wird ein Chemikalien-Cocktail tief ins Gestein gepresst, um Erdgas herauszuquetschen. Grundwasser wird krebserregend verseucht, noch mehr Methan entweicht. In der EU meist verboten, fracken EU-Unternehmen weltweit.


Selbst die konservative Energieagentur IEA sagt: „Wenn es den Regierungen ernst ist mit der Klimakrise, darf es ab sofort kein Geld mehr für Kohle, Öl & Gas geben.“ Habecks neue LNG-Terminals und Scholz‘ Verhandlungen für jahrzehntelang Gas aus Katar reißen das 1,5°C Limit.


Überflutungen in Pakistan, Dürren in Indien, Hungersnot in Madagaskar, Hitzetote auch hierzulande. Die Klimakatastrophe betrifft uns alle, aber sie trifft den Globalen Süden stärker. Wie viele Gebiete werden wir als Menschheit aufgeben müssen? Wer wird sein Zuhause verlieren?


Erdgas für uns wird auch in Ländern des Globalen Südens gefördert – ein Beispiel für Neokolonialismus: Machtstrukturen aus der Kolonialzeit wirken noch heute. Zum Beispiel drängt Bundeskanzler Scholz den Senegal zu mehr Gas-Projekten und damit in die fossile Sackgasse.


Warum Wintershall Dea scheiße ist

In VacaMuerta/Argentinien wird auf indigenem Land gefrackt. 34 Mapuche-Gemeinschaften wehren sich gegen die Zerstörung ihres Zuhause. Wintershalls Fracking verschmutzt ihr Wasser, macht Tiere krank, verursacht Erdbeben. Unterstützt die Mapuche, stoppt VacaMuerta!


EstebanServat musste vor Erdgas-Paramilitärs aus Argentinien fliehen. Aus dem Exil greift er mit scharfen Worten Wintershall an: „You are leading the destruction of our land, threatening and killing our people, doing abroad what you’re not allowed at home. WeAreFightingYou!


In Algerien weiten sich seit 2015 Fracking-Proteste zur Demokratiebewegung Hirak aus; „Kein Öl, kein Fracking-Gas – wenn ihr’s wollt, frackt doch in Paris!“ Wintershall übergeht alle Proteste: auch der Kasseler Konzern vergiftet ab 2017 für Erdgas das knappe Wasser der Sahara.


Die Einnahmen aus Gasexporten füllen die russische Kriegskasse. Schon im letzten Jahr haben die Exportsteuern für Energie 45% des russischen Staatshaushalts ausgemacht. Deshalb fordern wir, all die blutigen Energieimporte aus Russland sofort zu stoppen! #GasKills


Wintershall liefert Gaskondensat für russische Kampfjets und macht Milliarden Euro Übergewinne durch den Krieg. Kein Wunder: 33% Prozent des Unternehmens gehören einem russischen Oligarchen. Putins Gazprom sieht Wintershall gar als seinen „größten Fürsprecher in Deutschland“.


55% der Produktion von #Wintershall findet nördlich des Polarkreises statt. Ein immenses Risiko für das noch weitgehend unberührte Ökosystem der Arktis: Eisberge könnten an Bohrplattformen zerschellen, eine Ölpest wäre kaum kontrollierbar. #Stopfossilfuels


Eine Ölbohrplattform in Deutschland?! Im NationalparkWattenmeer bohrt #Wintershall tatsächlich nach Öl – geplant bis 2069 und damit Jahrzehnte nach der von der Bundesregierung geplanten Klimaneutralität 2045. Wintershalls Geschäftsmodell ist unvereinbar mit den Klimazielen!


Statt das fossile Zeitalter zu beenden, plant Wintershall jetzt noch mehr Erdgas und Öl zu fördern: +30% innerhalb von 2 Jahren. Um das Geld dafür zu sammeln, will der Konzern an die Börse gehen – die Anleger sollen das klimazerstörerisches Business-as-usual finanzieren.


Wintershall Dea reißt das CO2-Budget für 1,5°C. Allein dessen 2021 neu erschlossene Öl- und Gasfelder in Russland und Ägypten verfeuern soviel CO2 wie ganz Hessen. Dafür steht dank der Umwelthilfe der Gaskonzern nächstes Jahr hier in Kassel vor Gericht.


Wintershall Dea war eng verflochten mit dem Nazi-Regime. Ausbeutung von Zwangsarbeiter:innen im zweiten Weltkrieg, blutiges Staatsgeld für mehr Gas und Öl in Krieg und Krise – davon profitieren sie noch immer. Aufarbeitung? #TooLittleTooLate


Explodierende Energiepreise, obwohl die Gasförderung nicht teurer geworden ist? Bei knappem Angebot stecken sich bloß die Gaskonzerne mehr in die Tasche. Wintershall hat dieses Jahr bereits 2,2 Mrd. an Übergewinnen eingefahren. Krisenprofiteure unter demokratische Kontrolle!


Wer profitiert eigentlich von Wintershalls Ausbeutung und streicht die Übergewinne ein? 2/3 am Unternehmen gehört dem Chemiekonzern BASF und 1/3 den russischen Milliardären Michail Fridman & Pjotr Awen, die auf der schwarzen Liste der EU-Sanktionen stehen.


Falsche Lösungen

Wintershall propagiert Wasserstoff als Heilsversprechen. Diesen wollen sie jedoch direkt aus Erdgas gewinnen => keine Lösung für eine zukunftsfähige Energieversorgung, sondern nur Greenwashing für ihr BusinessAsUsual. Was es braucht: Fernwärme aus Erneuerbaren Energien.


WintershallDea investiert in CCS, eine Greenwashing-Technologie der unterirdischen Lagerung von CO2 – nur um Kohle und Gaskraftwerke länger laufen zu lassen. Viel zu teuer, hat Umweltrisiken wie Grundwasser-Versalzung und bräuchte riesige Pipeline-Infrastruktur. #endfossilfuelsnow


Visionen und Utopien

Um die Klimakrise einzudämmen, müssen wir raus aus den Fossilen: Gasausstieg bis spätestens 2035. Wintershalldea muss jetzt alle neuen Projekte stoppen! Bestehende Gaskraftwerke müssen durch 100% ErneuerbareEnergien ersetzt werden grüne Fernwärme für weiße Weihnachten.


Die steigenden Energiepreise belasten einkommensschwache Haushalte am stärksten – trotz der Entlastungspakete der Ampel. Stattdessen könnten die Kosten fair verteilt werden: durch ein Klimageld, finanziert aus Steuern auf Übergewinne, CO2-Emissionen und große Vermögen.


Energiesparen braucht System und neue Wirtschaftsformen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang; das Ende staatlicher Subventionen für Energieverschwendung; Gesetze für langlebige, reparaturfähige Produkte; regionale Lieferketten, an Suffizienz orientierte Energiegenossenschaften…


Uns allen sollte die Energie gehören, die wir täglich brauchen. Demokratische Kontrolle statt profitgierige Aktionäre. Planvoller Gasausstieg statt Preisexplosion. Gute Zukunft sollte in unseren Händen sein – Vergesellschaftung von Wintershall jetzt!