A49-Auffahrt in Kassel blockiert

Nach einer Blockade der A7 heute (Freitag, 27.11.20) Vormittag u.a. in Kassel durch Abseilaktionen von Aktivist:innen, wurde die zentrale Auffahrt „Auestadion“ auf die A49 von rund 40 Kasseler Aktivist:innen rund 40 Minuten absolut friedlich und fröhlich blockiert.

Hier die Pressemitteilung dazu:

Auestadion-Auffahrt zur A49 blockiert

Heute (Freitag, den 27.11.) seit 15:45 Uhr blockieren Aktivist*innen von Fridays for Future, Klimagerechtigkeit Kassel (KligK), Extinction Rebellion und anderen Klimagerechtigkeitsgruppen die Auestadion-Auffahrt zur A49.

Sie protestieren damit gegen die Art und Weise, mit der die Polizei im Dannenröder Forst vorgeht, um die Rodungen für die A49 durchzusetzen. Dort kam es in den vergangen Tagen vermehrt zu lebensgefährdenden Unfällen. „Diese Unverantwortlichkeit lässt sich mit nichts begründen“ so Juri Nadler von Klimagerechtigkeit Kassel. Die Demonstrierenden fordern einen Stopp des Polizeieinsatzes – auch in Sorge um die aktuelle Corona-Lage.

Seit vielen Wochen protestiert die Klimaschutzbewegung im Dannenröder Forst gegen die Abholzung des 250 Jahre alten Waldes für den Neubau und die Verlängerung der Bundesautobahn A49. Auch Kasseler Klimaaktivist*innen hatten zur Blockade der drohenden Baumfällarbeiten im Dannenröder Forst ein eindrucksvolles Baumhaus errichtet. Und in Kassel wurde aus Soldidarität ein Häuschen auf einem Baum im Tannenwälchen errichtet. Beide wurden jedoch inzwischen mit großem technischen Aufwand und einem intensiven Polizeieinsatz geräumt und zerstört.

Dagmar Embshoff von Extionstion Rebellion Kassel gibt zu bedenken: „Wer Autobahnen säät, wird vermehrten Verkehr ernten. Das lehrt die Verkehrsforschung. Nicht nur für den Klimawandel, auch für die Menschen vor Ort wäre deshalb die Alternativvariante zur A49, wie vom „Aktionsbündnis keine A49″ vorgeschlagen, die bessere Lösung. Auch der öffentliche Geldbeutel bliebe um 100te Millionen geschont.“

Was viele nicht wissen: Giftiges TNT aus einer Munitionsfabrik des 2. Weltkriegs schwimmt auf dem Grundwasser unter dem Dannenröder Wald. Mittelhessische Wasserversorger warnen, dies können durch den Eingriff beim Autobahnbau das Trinkwasser von bis zu einer halben Million Menschen verseuchen. Die Besiegelung des Autobahnbaus 2012 durch das seinerzeit von der FDP geführte Verkehrsministerium war rechtswidrig, da deutsche und europäische Wasserrahmenrichtlinien unbeachtet blieben. Der BUND empfiehlt daher aktuell dem nun grünen Verkehrsministerium, ein Planergänzungsverfahren in Auftrag zu geben, um die Frage der Trinkwassersicherheit zu klären.

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