„Klimaschutz muss Priorität haben“ – Kundgebung zur Amtseinführung des neuen Oberbürgermeisters Sven Schoeller

Pressemitteilung des Klimaaktionsbündnis Kassel (KLAB)
Freitag, 21. Juli 2023


„Klimaschutz – jetzt hinne machen!“, stand auf einem Banner, das am Freitag während einer
Kundgebung des Klimaaktionsbündnis Kassels an den Rathausmasten hochgezogen wurde. Rund 300 Menschen nahmen an der Kundgebung während der Amtseinführung vom neuen
Oberbürgermeister Sven Schoeller teil. Währenddessen forderte Jana Oehlerking von
FridaysForFuture: „Klimaschutz muss jetzt Priorität haben“.

Sven Schoeller könnte eine Chance für das Ziel der Kasseler Klimaneutralität bis 2030 sein, so die Einschätzung. Nichtsdestotrotz reichen die aktuell versprochenen Maßnahmen nicht aus und es braucht weitergehende Schritte, die eine tatsächliche Wende in der Klimapolitik in Kassel bringt. „Sven Schoeller ist nicht unser Hoffnungsträger, aber er steht in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Kassel 2030 tatsächlich klimaneutral ist.“, so Mira Jäger von Klimagerechtigkeit Kassel.

In seinem Wahlkampf warb Sven Schoeller häufig mit Klimaschutzmaßnahmen, besonders bezüglich der Mobilitätswende. So betonte er häufig, den Radverkehr in Kassel zu stärken und mehr Fahrradwege in Kassel auszubauen oder das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zu verbessern. Gerade im Angesicht der kürzlich veröffentlichte Zahlen, dass Kassels Emissionen in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind, braucht es jetzt ein schnelles Umlenken.

Auf der Demonstration wurde einmal mehr klar, wie viele Menschen in Kassel für den Klimaschutz einstehen und jetzt tatsächlich Handlungen erwarten. „Wir haben ein starkes Signal gesetzt und ein Akzent zur Amtseinführung gesetzt: Sven Schoeller muss jetzt liefern! Die schnelle Umsetzung der 10 Sofortmaßnahmen wären ein guter Anfang. In 100 Tagen werden wir sehen, wie ernst Kassels neuer Oberbürgermeister den Klimaschutz tatsächlich nimmt“, so Simona Neupane.

Seit Jahren fordert die Kasseler Zivilgesellschaft mehr Klimaschutz. Das Klimaaktionsbündnis Kassel veröffentlichte dazu kürzlich konkrete Forderungen an den neuen OB, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden müssten, um noch eine realistische Chance auf die Klimaneutralität Kassels bis 2030 zu haben. In ersten Gesprächen haben sie bereits gemeinsam mit dem zukünftigen Oberbürgermeister über Kassels Zukunft gesprochen. Doch da Schoellers Klimaschutzpläne für Kassel nicht ausreichend seien, betont das KLAB, dass es großen zivilen Druck brauche, damit Kassel endlich klimagerecht handele: „Wir als Zivilgesellschaft müssen jetzt Druck machen, denn die letzten Jahre haben gezeigt: ohne uns wird es keinen konsequenten Klimaschutz geben“.