KligK geht in den Winterschlaf

Noch nie war die Klimagerechtigkeitsbewegung so laut und sichtbar wie im zurückliegenden Jahr – zumindest in Deutschland: Vor einem Jahr war KligK noch die einzige Graswurzelgruppe mit Klimaschwerpunkt in Kassel – heute ist es schon gar nicht mehr so leicht sie alle zu zählen! Und auch wir sind stetig gewachsen: Vor einem Jahr saßen wir noch manchmal zu zehnt im Plenum, aktuell sind wir eher 30. Die meisten von uns hätten vor einem Jahr Probleme gehabt, sich eine solch große, starke und vielfältige Bewegung vorzustellen, wie wir sie heute vorfinden.

Doch die unfassbar vielen Mobilisierungen des letzten Jahres haben auch Ressourcen gekostet, manche Menschen an ihre Grenzen gebracht und die politischen Resultate haben alle von uns ernüchtert. Der Weg zu Klimagerechtigkeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon – das wird uns immer klarer. Wir sind auf den ersten Kilometern stark gestartet und werden all das, was wir schon jetzt erreicht haben, gebührend feiern. Wir merken aber auch, dass wir das Tempo der letzten Monate nicht auf Dauer durchhalten können, ohne auszubrennen.

Daher haben wir entschieden, uns eine Pause zu gönnen, durchzuatmen und uns für die vor uns liegende Strecke fit zu machen: KligK geht ab Dezember 2019 in Winterschlaf. Das heißt für uns nicht „Urlaub machen“. Wir wollen vielmehr gemeinsam darüber nachdenken, wie wir langfristig aktiv bleiben können und welche Strategien es braucht, um den von uns erhofften Wandel zu bewirken. Auch wollen wir nachhaltige Strukturen schaffen und so die Basis dafür legen, ab März wieder voller Tatkraft und strategisch sinnvoll durchzustarten.

Wir sind der festen Überzeugung, uns auf dem richtigen Weg zu befinden: Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist heute so stark wie nie und sie wird die gesellschaftlichen Transformationsprozesse der nächsten Jahre und Jahrzehnte prägen – wenn wir dran bleiben und uns weiter einmischen: Für Klimagerechtigkeit weltweit!

KligK hat im letzten Jahr nicht nur mit einigen spektakulären Kletteraktionen für Aufsehen gesorgt, sondern „nebenbei“ auch die Kampagne kassel kohlefrei und das erste Kasseler Klimacamp gestartet, war im Verkehrswende-Bündnis aktiv, hat den Klimanotstand eingefordert und das Kasseler Klimaaktionsbündnis mitgestaltet. Auch bei überregionalen Aktionen wie z.B. „Sand im Getriebe“ war KligK involviert und wir haben für zahlreiche Aktionen mobilisiert, nicht nur zu Ende Gelände und Kohle erSETZEN sondern auch beispielsweise am 1. Mai gegen die AfD. Außerdem standen wir immer wieder im Austausch mit anderen Klimagruppen, wie Fridays for Future und Extinction Rebellion und konnten uns an zahlreichen Stellen gegenseitig unterstützen.

Ein klimabewegtes Jahr geht zu Ende, in ein neues (strukturell) bewegendes wollen wir im Frühjahr starten!

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